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Feb | Münter - DAHC

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eeeDeutsch-Amerikanischer Herrenclub München e.V.
German-American Men's Club Munich
Mitglied im Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs e.V.

DAHC-Geschichte
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Feb | Münter

Events > Jahr 2018

Veranstaltung
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Was verbindet den DAHC München mit Gabriele Münter?
14. Februar 2018

Text Prof. Dr. Dieter Anselm
Foto Dr. Peter Rückert
Das Neue Jahr 2018 begann für die Mitglieder des Deutsch Amerikanischen Herrenclubs mit dem Neujahrstreffen im Spatenhaus in München. In der Opernstube konnte Präsident Uli Dornseifer 75 Damen und Herren begrüßen und allen Anwesenden ein gutes, gesundes und glückliches Neues Jahr wünschen. Generalkonsulin Jennifer Gavito ließ es sich nicht nehmen beim Aperitif persönlich anwesend zu sein und dadurch die Verbundenheit des Generalkonsulates mit dem DAHC München auszudrücken. Während des Essens gab uns, in Vertretung von Ms. Gavito, Konsul Lu Zhou die Ehre.

Neujahrsempfang im Spatenhaus zu München mit Generalkonsulin Jennifer Gavito,
Konsul Lu Zhou und Präsident Uli Dornseifer


Der erste Ausflug im Neuen Jahr führte den DAHC in das Lenbachhaus zu München, wo in der Städtischen Galerie eine große Gabriele Münter Ausstellung kuratiert worden ist (>> Gabriele Münter in München 2018). Die Zusammenstellung der Stücke zeichnet ein umfassendes und vielschichtiges Bild einer bis heute meist einseitig wahrgenommenen Künstlerin. In mehreren thematischen Sektionen unterschiedlicher Schaffenszeiten erweitert die Ausstellung den bisherigen Schwerpunkt von den Jahren des »Blauen Reiters« auf das gesamte Spektrum. Über die Hälfte der 130 ausgestellten Gemälde wurden noch nie oder zuletzt zu Lebzeiten Münters gezeigt.

 
Nun zu der von mir in der Überschrift aufgeworfenen Frage: " Was verbindet den DAHC München mit Gabriele Münter?" Die Antwort: "Die Vereinigten Staaten von Amerika". Denn Gabriele Münter (geb.1877 in Berlin – gest.1962 in Murnau) brach, durch das elterliche Erbe finanziell unabhängig, 1899/1900 mit ihrer Schwester zu einem Besuch von Verwandten in die USA auf. Zwei Jahre lang reisten die Schwestern durch Missouri, Arkansas und Texas. Gabriele Münter begann zu fotografieren und bewies ein eindrucksvolles Gespür für dieses neue Medium.

 
Nach dieser langen Reise fing sie 1901 ein Studium an verschiedenen Malschulen in München an, da zu dieser Zeit Frauen noch nicht an der dortigen Kunstakademie aufgenommen wurden. Sie begann zu malen, fast täglich, ihr Leben lang. Auch lernte sie Wassily Kandinsky kennen und folgt ihm mit anderen Schülerinnen nach Kochel am See. Die Künstler malten vor allen Dingen in der Natur und schätzten die besonderen Lichtverhältnisse in dieser oberbayerischen Landschaft.

 
Die Verbindung zu Murnau kam dann durch Alexej Jawlensky zustande, der dort seinem Genre nacheiferte. Im Sommer 1908 führten diese Aktivitäten in Murnau zu einer neuartigen, expressiven Malerei. Damit begann die Geschichte des »Blauen Reiters«. Fast das gesamte Leben der Malerin Münter spielte sich nun in Murnau ab. Sie lebte bis zu ihrem Tode in ihrem 1909 erworbenen Haus, von 1908 bis 1914 mit Wassily Kandinsky und später mit Unterbrechungen mit ihrem Lebensgefährten Johannes Eichner (1886-1958). Es war in der Zeit mit Wassily Kandinsky und seinen russischen Weggefährten im Volksmund das "Russenhaus" genannt worden.

 
Das Haus wurde ein Treffpunkt für Künstlerfreunde wie u.a. Franz Marc, Heinrich Campendonk, August Macke und Paul Klee. Das Münter-Haus war Inspiration und Ausgangspunkt einer neuen künstlerischen Bewegung, der des Expressionismus. Im Herbst 1911 fanden hier auch die Redaktionssitzungen des »Blauen Reiter« statt.

 
Vieles, was Münter geleistet hat, ist bisher nur wenig wahrgenommen worden, weil ihr Werk meist durch den Fokus zu ihrer Beziehung zu Kandinsky interpretiert wurde. Bis heute waren daher fast nur ihre Bilder aus der Zeit des »Blauen Reiter« im Zentrum der Aufmerksamkeit. Und so ist der Name Münter vorwiegend mit dem deutschen Expressionismus assoziiert, mit Murnau und dem Münter-Haus.
 
Das Lenbachhaus zeigt nun die umfassendste Ausstellung mit rund 200 Exponaten zum Werk Gabriele Münters seit 25 Jahren. Erstmals wird ihr malerisches Werk aus allen Lebens- und Schaffensphasen gemeinsam mit einer breiteren Auswahl ihrer amerikanischen Fotografien präsentiert.

 
Dies Alles wurde den Mitgliedern des DAHC in einer umfassenden Führung durch die Ausstellung von der versierten Kunsthistorikerin Frau Dr. Angelika Grepmair-Müller nahegebracht. Nach diesem beeindruckenden Erlebnis waren wir reif für kulinarische Genüsse. In dem neu gestalteten Lenbachhaus, erschaffen durch Stararchitekt Sir Norman Foster, erfreut seit April 2013 ein besonderes Lokal die Museumsbesucher, so auch die Mitglieder des DAHC. Der Name "Ella" ist angelehnt an Wassily Kandinskys Lebensgefährtin Gabriele Münter, welche er liebevoll "Ella“ nannte und die später einen wichtigen Teil ihrer Sammlung dem Lenbachhauses stiftete. Hier ließen wir noch einmal die Eindrücke der Ausstellung Revue passieren und diskutierten noch lange über diese interessante Malerin.

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